KUS steht für Klassenzimmer unter Segeln, so heißt das Projekt der Uni Erlangen. 34 Jugendliche segeln dabei sechs Monate lang über den Atlantik. Das Segelschiff Thor Heyerdahl ist in dieser Zeit ihr Zuhause und ihr Klassenzimmer. Neben Seeleuten sind auch Lehrerinnen und Lehrer mit an Bord. Denn die Jugendlichen haben natürlich auch Schule. Der Unterricht folgt dem bayerischen Lehrplan. Neben Fächern wie Mathematik, Deutsch und Englisch steht auch Seemannschaft auf dem Stundenplan. Dazu zählen etwa Segelsetzen und Navigieren. An Bord wird jede Hand gebraucht. Deshalb müssen die Jugendlichen auch putzen und kochen. In der Seemannssprache heißt das, sie übernehmen Reinschiff und Backschaft. Im Oktober beginnt die Reise mit dem Segelschiff in Kiel. Ende April kehrt die Thor Heyerdahl zurück.
Lernen an Bord
Die KUSis passen den Schulstoff dem Alltag an. Wenn eine Exkursion auf einen Vulkan führt, behandeln sie im Unterricht Vulkanismus. Begleiten Delphine das Schiff, halten sie Referate über Meeressäugetiere. Das bayerische Kultusministerium stellt die Teilnahme übrigens einem Schulbesuch im Ausland gleich. Die KUSis erkunden auch Land und Leute. Deshalb steuert das Schiff mehrere Inseln an. Beim aktuellen Törn will die Thor Heyerdahl die Kanaren, die Kapverdischen Inseln, die Kleinen Antillen und die Azoren anlaufen. An Land wohnen die Jugendlichen in Zelten und bei Gastfamilien. Vorausgesetzt, die Pandemie lässt es zu. Während einer früheren Reise drehte der Bayerische Rundfunk einen Film über KUS. In der BR-Mediathek sind die 25 Folgen abrufbar.
Summerschool
Im Sommer können jüngere Schülerinnen und Schüler kürzere Törns buchen. Das sind Fahrten im Rahmen des Summerschool-Programms. Sie dauern ungefähr elf Tage, meist führen diese Törns durch die dänische Südsee. Es gibt Angebote mit den Schwerpunkten Segeln, Englisch sowie Science.
Forschung
2021 organisiert die Uni Erlangen bereits zum 14ten Mal das Projekt Klassenzimmer unter Segeln. Dabei untersucht ein Forschungsteam, wie sich die Jugendlichen entwicklen. An Bord sorgt Dr. Ruth Merk für den reibungslosen Ablauf. Sie hat über KUS ihre Doktorarbeit geschrieben und besitzt außerdem einen Sporthochseeschifferschein.
