Quer über den Atlantik

Hier findest Du unsere Mittagspositionen der Thor Heyerdahl während unserer Reise quer über den Atlantik. Wenn Du auf die Marker klickst, kannst Du unsere durchschnittliche Geschwindigkeit sowie Luft- und Wassertemperatur ablesen. Außerdem ist hier notiert, welche Segel wir gesetzt haben und woher wieviel Wind weht und wie ruhig oder stürmisch die See ist.

Next stop: Dominica

Unser nächstes Ziel ist Dominica. Bei gutem Wind erreichen wir die Insel, die zu den Kleinen Antillen gehört, am 23.01.2022. Kaum zu glauben, vor gerade einmal drei Monaten haben wir uns in Kiel von unseren Freunden und unseren Familien verabschiedet. Seit dem ist so wahnsinnig viel passiert: Die Rettung der Flüchtlinge im Englischen Kanal, das Abwettern vor Brixham, die Erkundungen auf den Kanarischen und der Kapverdischen Inseln, Besuch von fliegenden Fischen, Walen und Delphinen. Nicht zuletzt das Treffen mit Jacqueline Beer, der Witwe von Thor Heyerdahl, und natürlich Weihnachten und Silvester an Bord unseres Schiffes. Nach unserem Besuch auf Dominca laufen wir Antigua & Barbuda an. Und am 10.02.2022 geht es dann wieder Quer über den Atlantik – dann von West nach Ost. Mehr bei dieser Reise mit uns mitfiebern will, denen empfehle ich die Podcasts unserer Reise. Bislang haben wir fünf Folgen veröffentlicht. Du findest sie hier, auf der Seite des KUS-Projekts

Die bunten Häuser von Rosseau auf Dominica
Die bunten Häuser von Rosseau auf Dominica

La Gomera & Teneriffa

Landgang in Santa Cruz de Tenerife
Landgang in Santa Cruz de Tenerife

Nach den erlebensreichen Tagen auf La Palma und den zahlreichen Posts herrschte hier in meinem Blog für einige Tage Funkstille. Der Grund: Wir hatten uns entschieden, bei unserer mehrtägigen Tour auf la Gomera auf unsere Smartphones zu verzichten. So wollten wir uns mehr auf unsere Gemeinschaft und auf unsere Aktivität vor Ort konzentrieren. In aller Kürze hier zunächst ein Bericht über unseren Aufenthalt auf La Gomera. Wir waren für fünf Tage auf der Finca Alexandria zu Gast und packten tüchtig mit an. Im direkten Vergleich hat mir die grüne Insel la Palma deutlich besser gefallen als die Kargheit auf la Gomera.

Ackerbau statt Mathematik

Statt Mathematik, Englisch und Deutsch standen Ackerbau, Ziegenhaltung und Weinbau auf unserem Stundenplan. Die Finca wird in Permakultur bewirtschaftet. Das Wetter forderte uns ziemlich heraus. Es regnete viel und dazu wehte teils ein ordentlicher Wind. Nicht alle blieben in Ihren Zelten trocken. Manche KUSis bekamen zudem in der Nacht auch ungebetenen Besuch von Mäusen im Schlafsack. Es bleiben auch schöne Erinnerungen. Stockbrot am Lagerfeuer und Kakteengelee zum Frühstück etwa. Zu unseren Erlebnissen auf der Finca Alexandria auf la Gomera hat Antonia einen ausführlichen Bericht auf der Seite des KUS-Projektes veröffentlicht und Franka berichtet über unsere Wanderung von Chipude nach Vallehermoso und von da aus weiter ans Meer.

Hygieneabnahme

Während wir KUSis mit drei unserer Betreuern auf la Gomera waren, fuhr die Thor mit der verbleibenden Stammbesatzung schon nach Teneriffa vor. Dort bereitete sich die Crew auf die bevorstehende Hygieneabnahme vor. An anderer Stelle hatte ich schon geschrieben: Auf Schiffen wie der Thor Heyerdahl sind regelmäßige Überprüfungen der hygienischen Verhältnisse Pflicht. Dabei gucken die Kontrolleure in jede Ecke und jeden Winkel. Besonderes Augenmerk legen sie dabei natürlich auf die Kombüse und die Sanitäranlagen. Aber auch alle anderen Stellen an Bord müssen blitzblank sein.

Santa Cruz de Tenerife

Am Samstag früh sagten wir la Gomera Adé und setzten mit einer riesigen Fähre nach Teneriffa über. Dem Bordkiosk haben wir einen unerwartet hohen Umsatz beschert. Denn nach fünf Tagen zwischen tropischen Nutzpflanzen und Ziegen hatten viele von uns Heißhunger auf Süßigkeiten und Eis. Unser Ziel: Santa Cruz de Tenerife. Hier lag auch schon die Thor Heyerdahl im Hafen und wartete auf uns. Wir freuten uns alle riesig, wieder daheim auf der Thor zu sein. In den Tagen bis zur Hygieneabnahme haben wir immer wieder Gelegenheit, an Land zu gehen. Santa Cruz ist ein lebendiges, buntes, sympathisches Städtchen. Ich hänge diesem Post einige Fotos an. In den kommenden Tagen besuchen wir natürlich noch das Thor Heyerdahl Museum auf Teneriffa. Dazu in einem der folgenden Posts mehr.

Podcast unter Segeln

Und hier auch noch ein kurzer Werbeblock. Auf unserem offiziellen Blog unserer Reise haben wir die ersten Podcasts, wir haben sie KUS Casts genannt, online gestellt. Ich gehöre der Podcast-Gruppe an und mache bei der Technik, vor allem beim Schnitt, mit. In der ersten Folge berichten Hannah und Mona von unserer ersten Etappe und sehr ausführlich von der Seekrankheit und deren Folgen. Der zweite KUS Cast handelt vom Wachalltag. Hier sitzen Kajsa und Carlotta vor dem Mikrofon. Reinhören lohnt sich in beiden Fällen. Habt Ihr Themenwünsche für den KUS Cast? Interessiert Euch etwas an Bord oder vom KUS Projekt besonders? Schreibt einfach hier in den Kommentar.

lebendige Innenstadt trotz Corona

Zerstörerisch und nutzbringend zugleich

Gruppenbild mit Palmen und Vulkan
Felix, Paul und Jonathan – Gruppenbild mit Palmen und Vulkan

Zerstörerisch und nutzbringend zugleich ist der Vulkan. Das bleibt uns im Gedächtnis. Tod und Leben liegt hier so nah zusammen. Unser Aufenthalt auf La Palma geht langsam zu Ende. Wir bleiben noch eine Nacht in der Wandererherberge. Dann geht es zurück aufs Schiff und wir steuern La Gomera an. Dort werden wir auf einer Finca arbeiten. Heute haben wir nach unserer wunderschönen Wanderung über La Palma nochmal die Gelegenheit genutzt und sind zum Vulkan gefahren. Wir waren bis auf wenige Kilometer dran. Das Geräusch, das der Vulkan macht, läßt sich schlecht beschreiben. Es ist eine Art Fauchen. Ganz regelmäßig. Zusammen mit Paul und Jonathan haben ich mich zum Gruppenbild mit Palmen und Vulkan aufgestellt.

Die zwei Seiten des Bergs

Von dem Vulkan geht eine Faszination aus. Doch was diese Bilder nicht zeigen, ist die andere Seite des Vulkanausbruchs. Er hat viele Menschen obdachlos gemacht, Häuser zerstört. Ein Mensch kam ums Leben. Der Vulkan zerstört und gleichzeitig schafft er die Voraussetzungen für neues Leben. Die Vulkanasche und die Vulkanböden sind besonders fruchtbar. Die Insel ist außerdem bis heute schon um 40 Hektar, durch die Lava die ins Meer floss und dort erstarrte, gewachsen. Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass ich jemals einen aktiven Vulkan sehen würde. Aber wie heißt es? Bei Klassenzimmer unter Segeln ist alles möglich. Diesen Besuch auf La Palma werde ich sicher niemals vergessen.

Naturschauspiel
Naturschauspiel
Aschewolke
Aschewolke

Von Puntagorda nach Los Llanos

Los Ilianos
Los Llanos

Von Puntagorda nach Los Llanos: 11 Kilometer Strecke, 5 Stunden wandern und eine traumhaft schöne Landschaft. So sah unser Tag heute aus. Das Wetter spielte auch mit. Knappe 20 Grad im Schatten und so gut wie wolkenloser Himmel. Das alles auch noch im November. Traumhaft. La Palma eben. Kaum zu glauben, dass einige Kilometer der Vulkan Lava spuckt und Asche regnen läßt.

Von Puntagorda nach Los Llanos
Puntagorda

Wandern auf La Palma

Impressionen Santa Cruz de la Palma
Nachts am Strand von Santa Cruz de La Palma

Nach unserer ersten langen Seeetappe beginnt jetzt unserer erster richtiger Landaufenthalt. Vier Wochen nachdem wir von Kiel aus aufgebrochen sind, haben wir La Palma erreicht. Die Thor Heyerdahl liegt sicher im Hafen von Santa Cruz de La Palma. Hinter uns liegt eine aufregende Zeit. Wir haben Flüchtlinge im Englischen Kanal gerettet, kämpften mit extrem starkem Seegang, wurden über Stunden von riesigen Finnwalen begleitet, erlebten ein leuchtendes Meer und steuerten unter Segeln und mit Vollzeug an Maderia vorbei und sind jetzt also auf den Kanarischen Inseln. Mittlerweile sind wir zu einer echten Mannschaft zusammengewachsen und wissen, was auf dem Schiff zu tun ist. Wache gehen, Backschaft, Reinschiff, Lernen – das hört sich nach Routine an. Dennoch gleicht kein Tag dem anderen.

Baden im Atlantik

Der Kurs Richtung Karibik lautet ja ungefähr wie folgt: Zunächst Richtung Süden bis die Butter schmilzt. Dann 90 Grad Richtung Steuerbord und immer geradeaus. Okay, ganz so einfach ist es dann doch nicht. Aber die Butter fängt schon langsam an zu schmelzen. Von Tag zu Tag wird es wärmer. Die Lufttemperatur liegt tagsüber so um 20 Grad, das Wasser ist sogar noch etwas wärmer. Kurz vor unserem Eintreffen in Santa Cruz sind wir Schwimmen gegangen. 20 Seemeilen vom Land entfernt. Mitten auf dem offenen Meer. Ein Sprung von der Thor hinein in den Atlantik, in ein atlantikblaues, warmes Wasser – gute 3.000 Meter tief. Das ging nur, weil wir Flaute hatten und die Thor sich kaum von der Stelle bewegt hat.

Las Papas fritas in Santa Cruz

Am Montag durften wir die Stadt erkunden. Wir waren in kleinen Gruppen unterwegs. Ich hänge bei diesem Post mal einige Fotos von Santa Cruz in die Galerie. Wir haben erst mal Pommes gegessen, las Papas fritas. Die Pommes gingen so, aber immerhin konnte ich meine ersten Sätze auf Spanisch ausprobieren. An Bord haben wir im Spanischunterricht alle Alltagsgegenstände mit Aufklebern der spanischen Übersetzung versehen. Und bei einem spanischen Abend hat unsere Backschaft Tapas gemacht, die wir dann auf spanisch bestellt haben. Und jetzt probieren wir aus, was wir gelernt haben. Es funktioniert. Die Menschen freuen sich, dass wir versuchen, spanisch zu reden. Überhaupt sind hier alle sehr freundlich und nett.

Wandern auf La Palma

Heute starten wir mit dem Erkunden der Insel. Zu Fuß. Wandern auf La Palma heißt für die kommenden drei Tage unser Plan. Wir haben unsere großen Wanderrucksäcke gepackt. Schlafsack, Isomatte, Klamotten. Jetzt kann ich die Ausrüstung testen, die mir Freigeist und Nitecore freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben. Von Freigeist habe ich die tolle Thermosflasche und Brotdose dabei, die Mikrofaserhandtücher sowieso. Von Nitecore habe ich die Stirnlampe im Gepäck. An Bord konnte ich die immer laden, jetzt an Land ist klasse, dass die Lampe zusätzlich mit Batterie funktioniert. Ebenfalls von Nitecore: Die leichte Edelstahlpfeife. Die ist griffbereit, falls ich auf mich aufmerksam machen muss – aus welchen Gründen auch immer.

Beim Wandern auf La Palma wollen wir auch versuchen, so nah an den aktiven Vulkan heran zu kommen, dass wir die rauchenden Schlote sehen können. Natürlich mit dem nötigen Abstand und Respekt. Nicht umsonst haben die Behörden Schutzzonen um den Vulkan errichtet. Nicht nur wegen der Lava, sondern vor allem auch wegen der giftigen Gase.

Aschewolke auf den Kanarischen Inseln

Apropos Vulkan. Gestern haben wir angefangen, das Schiff ordentlich zu putzen. In zwei Wochen ist die planmäßige Hygieneabnahme. Da muss alles glänzen und strahlen. Plötzlich drehte der Wind und trug eine Aschewolke zu uns. Zu allem Überfluss fing es auch noch leicht zu regnen an. Das Ergebnis: 50 Personen gingen, viele von ihnen barfuß, erst durch feuchte Vulkanasche, dann unter Deck. Das Putzen fing von neuem an. Die Asche wird uns wohl noch länger begleiten. Von La Palma geht es dann in knapp einer Woche nach La Gomera und dann weiter nach Teneriffa. Ab dem 3. Dezember machen wir uns dann wieder auf den Weg. Dann wird unser Ziel die Kapverdischen Inseln sein. Unseren aktuellen Törnplan gibt es übrigens auf der Seite von KUS – Klassenzimmer unter Segeln. Jetzt freuen wir uns aber erst einmal auf unsere Erlebnisse auf den Kanaren.