Meer als Schule – Klassenzimmer unter Segeln 2021/22
Kategorie: Meer als Schule
Klassenzimmer unter Segeln ist mehr als klassische Schule. Vieles von dem, was wir tun, findet sich in keinem Lehrplan. Wir könnten sagen: Meer als Schule.
Hier findest Du unsere Mittagspositionen der Thor Heyerdahl während unserer Reise quer über den Atlantik. Wenn Du auf die Marker klickst, kannst Du unsere durchschnittliche Geschwindigkeit sowie Luft- und Wassertemperatur ablesen. Außerdem ist hier notiert, welche Segel wir gesetzt haben und woher wieviel Wind weht und wie ruhig oder stürmisch die See ist.
Next stop: Dominica
Unser nächstes Ziel ist Dominica. Bei gutem Wind erreichen wir die Insel, die zu den Kleinen Antillen gehört, am 23.01.2022. Kaum zu glauben, vor gerade einmal drei Monaten haben wir uns in Kiel von unseren Freunden und unseren Familien verabschiedet. Seit dem ist so wahnsinnig viel passiert: Die Rettung der Flüchtlinge im Englischen Kanal, das Abwettern vor Brixham, die Erkundungen auf den Kanarischen und der Kapverdischen Inseln, Besuch von fliegenden Fischen, Walen und Delphinen. Nicht zuletzt das Treffen mit Jacqueline Beer, der Witwe von Thor Heyerdahl, und natürlich Weihnachten und Silvester an Bord unseres Schiffes. Nach unserem Besuch auf Dominca laufen wir Antigua & Barbuda an. Und am 10.02.2022 geht es dann wieder Quer über den Atlantik – dann von West nach Ost. Mehr bei dieser Reise mit uns mitfiebern will, denen empfehle ich die Podcasts unserer Reise. Bislang haben wir fünf Folgen veröffentlicht. Du findest sie hier, auf der Seite des KUS-Projekts
Kurzes Blitzlicht: Der Pico do Fogo auf der Insel Fogo ist mit 2829 m die höchste Erhebung der Kapverdischen Inseln und nach dem Teide auf Teneriffa der zweithöchste Berg Makaronesiens. Da sind wir hochmarschiert.
Nach den erlebensreichen Tagen auf La Palma und den zahlreichen Posts herrschte hier in meinem Blog für einige Tage Funkstille. Der Grund: Wir hatten uns entschieden, bei unserer mehrtägigen Tour auf la Gomera auf unsere Smartphones zu verzichten. So wollten wir uns mehr auf unsere Gemeinschaft und auf unsere Aktivität vor Ort konzentrieren. In aller Kürze hier zunächst ein Bericht über unseren Aufenthalt auf La Gomera. Wir waren für fünf Tage auf der Finca Alexandria zu Gast und packten tüchtig mit an. Im direkten Vergleich hat mir die grüne Insel la Palma deutlich besser gefallen als die Kargheit auf la Gomera.
Ackerbau statt Mathematik
Statt Mathematik, Englisch und Deutsch standen Ackerbau, Ziegenhaltung und Weinbau auf unserem Stundenplan. Die Finca wird in Permakultur bewirtschaftet. Das Wetter forderte uns ziemlich heraus. Es regnete viel und dazu wehte teils ein ordentlicher Wind. Nicht alle blieben in Ihren Zelten trocken. Manche KUSis bekamen zudem in der Nacht auch ungebetenen Besuch von Mäusen im Schlafsack. Es bleiben auch schöne Erinnerungen. Stockbrot am Lagerfeuer und Kakteengelee zum Frühstück etwa. Zu unseren Erlebnissen auf der Finca Alexandria auf la Gomera hat Antonia einen ausführlichen Bericht auf der Seite des KUS-Projektes veröffentlicht und Franka berichtet über unsere Wanderung von Chipude nach Vallehermoso und von da aus weiter ans Meer.
Hygieneabnahme
Während wir KUSis mit drei unserer Betreuern auf la Gomera waren, fuhr die Thor mit der verbleibenden Stammbesatzung schon nach Teneriffa vor. Dort bereitete sich die Crew auf die bevorstehende Hygieneabnahme vor. An anderer Stelle hatte ich schon geschrieben: Auf Schiffen wie der Thor Heyerdahl sind regelmäßige Überprüfungen der hygienischen Verhältnisse Pflicht. Dabei gucken die Kontrolleure in jede Ecke und jeden Winkel. Besonderes Augenmerk legen sie dabei natürlich auf die Kombüse und die Sanitäranlagen. Aber auch alle anderen Stellen an Bord müssen blitzblank sein.
Santa Cruz de Tenerife
Am Samstag früh sagten wir la Gomera Adé und setzten mit einer riesigen Fähre nach Teneriffa über. Dem Bordkiosk haben wir einen unerwartet hohen Umsatz beschert. Denn nach fünf Tagen zwischen tropischen Nutzpflanzen und Ziegen hatten viele von uns Heißhunger auf Süßigkeiten und Eis. Unser Ziel: Santa Cruz de Tenerife. Hier lag auch schon die Thor Heyerdahl im Hafen und wartete auf uns. Wir freuten uns alle riesig, wieder daheim auf der Thor zu sein. In den Tagen bis zur Hygieneabnahme haben wir immer wieder Gelegenheit, an Land zu gehen. Santa Cruz ist ein lebendiges, buntes, sympathisches Städtchen. Ich hänge diesem Post einige Fotos an. In den kommenden Tagen besuchen wir natürlich noch das Thor Heyerdahl Museum auf Teneriffa. Dazu in einem der folgenden Posts mehr.
Podcast unter Segeln
Und hier auch noch ein kurzer Werbeblock. Auf unserem offiziellen Blog unserer Reise haben wir die ersten Podcasts, wir haben sie KUS Casts genannt, online gestellt. Ich gehöre der Podcast-Gruppe an und mache bei der Technik, vor allem beim Schnitt, mit. In der ersten Folge berichten Hannah und Mona von unserer ersten Etappe und sehr ausführlich von der Seekrankheit und deren Folgen. Der zweite KUS Cast handelt vom Wachalltag. Hier sitzen Kajsa und Carlotta vor dem Mikrofon. Reinhören lohnt sich in beiden Fällen. Habt Ihr Themenwünsche für den KUS Cast? Interessiert Euch etwas an Bord oder vom KUS Projekt besonders? Schreibt einfach hier in den Kommentar.
Die Thor Heyerdahl ist 13 Stunden nach dem Ablegen in la Palma sicher im Hafen von San Sebastian de la Gomera eingelaufen. Die Webcam des Hafens bietet in Echtzeit einen Blick auf den Liegeplatz.
Tracking La Palma – La GomeraDie Thor Heyerdahl im Hafen von San Sebastian de la Gomera
Felix, Paul und Jonathan – Gruppenbild mit Palmen und Vulkan
Zerstörerisch und nutzbringend zugleich ist der Vulkan. Das bleibt uns im Gedächtnis. Tod und Leben liegt hier so nah zusammen. Unser Aufenthalt auf La Palma geht langsam zu Ende. Wir bleiben noch eine Nacht in der Wandererherberge. Dann geht es zurück aufs Schiff und wir steuern La Gomera an. Dort werden wir auf einer Finca arbeiten. Heute haben wir nach unserer wunderschönen Wanderung über La Palma nochmal die Gelegenheit genutzt und sind zum Vulkan gefahren. Wir waren bis auf wenige Kilometer dran. Das Geräusch, das der Vulkan macht, läßt sich schlecht beschreiben. Es ist eine Art Fauchen. Ganz regelmäßig. Zusammen mit Paul und Jonathan haben ich mich zum Gruppenbild mit Palmen und Vulkan aufgestellt.
Die zwei Seiten des Bergs
Von dem Vulkan geht eine Faszination aus. Doch was diese Bilder nicht zeigen, ist die andere Seite des Vulkanausbruchs. Er hat viele Menschen obdachlos gemacht, Häuser zerstört. Ein Mensch kam ums Leben. Der Vulkan zerstört und gleichzeitig schafft er die Voraussetzungen für neues Leben. Die Vulkanasche und die Vulkanböden sind besonders fruchtbar. Die Insel ist außerdem bis heute schon um 40 Hektar, durch die Lava die ins Meer floss und dort erstarrte, gewachsen. Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass ich jemals einen aktiven Vulkan sehen würde. Aber wie heißt es? Bei Klassenzimmer unter Segeln ist alles möglich. Diesen Besuch auf La Palma werde ich sicher niemals vergessen.
Von Puntagorda nach Los Llanos: 11 Kilometer Strecke, 5 Stunden wandern und eine traumhaft schöne Landschaft. So sah unser Tag heute aus. Das Wetter spielte auch mit. Knappe 20 Grad im Schatten und so gut wie wolkenloser Himmel. Das alles auch noch im November. Traumhaft. La Palma eben. Kaum zu glauben, dass einige Kilometer der Vulkan Lava spuckt und Asche regnen läßt.
Hier einige Impressionen vom Landgang auf La Palma als Video- und Fotocollage. Fotos von unserer Seeetappe von Kiel auf die Kanarischen Inseln gibt es im Blog des KUS-Projektes.